Direkt gegenüber ihrem Elternhaus in Ostbevern – sozusagen vor der Haustür – lag das neue Beverbad. Hier begann die nasse und glänzende Karriere der Schwimmerin Barbara Götker.
Erst relativ spät, im Alter von acht Jahren, lernte sie dort schwimmen. Fünf Jahre darauf gewann sie bei den Bezirks-Jahrgangsmeisterschaften in Warendorf in der Disziplin 100 m Rücken ihren ersten Titel als Jugendmeisterin. Die Disziplin 50 m Freistil bringt ihr den ersten und den letzten großen Erfolg: Sie gewinnt die Westdeutsche Seniorenmeisterschaft in Langenfeld 1989 und acht Jahre später 1997 im Rahmen der Schwimm-Europameisterschaften der Senioren in Prag die Goldmedaille; gleichzeitig wird sie mit der Staffel der Warendorfer Sportunion (WSU) erste in der Disziplin 4 x 50 m Freistil gemischt.
Die zweite Disziplin, in der sie überaus erfolgreich war, gehört zum Rettungssport, der – laut Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DRLG) – mehr ist als Schwimmen. Denn je schneller eine Rettungsschwimmerin im Wasser ist, desto besser kann sie in Not geratenen Schwimmern helfen. Trainiert wird dafür zum Beispiel mit Flossen oder mit Rettungsball. Zum Glück musste Barbara Götker ihr Können nie in einer dramatischen Situation unter Beweis stellen. Für sie stand der Sport im Vordergrund. Insgesamt 13 Weltmeistertitel und der erste Platz in zahlreichen nationalen Meisterschaften sind die Erfolgsbilanz ihrer aktiven Zeit als Rettungsschwimmerin der DLRG und als Schwimmerin für den BSV Ostbevern und die WSU.
Währenddessen stellte sie zwei Weltrekorde auf: 100 m Schwimmen und Retten mit Flossen bei der Weltmeisterschaft 1991 in Schweden und in der Disziplin Retten mit Rettungsball bei der Weltmeisterschaft in Lübeck/Travemünde 1990. Es folgte weiterer Glanz: gleich fünfmal Gold mit der deutschen Nationalmannschaft der DLRG bei der Weltmeisterschaft der Rettungsschwimmer in Lübeck/Travemünde in vier Einzeldisziplinen und einer Mannschaftswertung und in Schweden 1991 drei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Im selben Jahr holte sie für den BSV Ostbevern bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Sindelfingen Gold und Silber, 1992 dann eine Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft der Rettungsschwimmer in Japan, eine silberne 1993 bei der Schwimmeuropameisterschaft der Senioren in Sindelfingen für den BSV Ostbevern und eine silberne 1994 bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Kanada für die WSU.
Sporadisch beteiligt sich Barbara Ernst noch an diesen Wettkämpfen. So errang die mittlerweile zweifache Mutter 2007 die deutsche Meisterschaft im Rettungsschwimmen im Einzel (Dreikampf) und mit der Staffel der DLRG Ortsgruppe Gelsenkirchen-Buer.
Für ihre erste sportliche Glanzleistung im Freistil zeichnete sie die Gemeinde Ostbevern 1989 mit einer goldenen Ehrenmedaille aus. Den persönlichen Höhepunkt ihrer Karriere bildete die Verleihung des silbernen Lorbeerblattes – der höchsten deutschen Auszeichnung für sportliche Leistungen – durch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble im Namen des Bundespräsidenten im Jahr 2005.