„Es geht nicht, gibt es nicht…“

Susanne Schmitt-Rimkus

* 1965

Warendorf

Landwirtschaft/Natur

Abb.: Susanne Schmitt-Rimkus gratuliert dem Hengst „Weltruf“ zum 30. Geburtstag

Mit ihrem Leitspruch ist Susanne Schmitt-Rimkus wohl auch Gestütleiterin des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts und Direktorin der Deutschen Reitschule in Warendorf geworden. Ein Paukenschlag ging damals durch die deutsche Pferdewelt, als Susanne Schmitt-Rimkus am 1. Juni 1996 in dieses Amt eingeführt wurde. „Eine Frau, das hat es noch nie gegeben!“ – Eine Woge von Vorurteilen schlug Susanne Schmitt-Rimkus bei ihrem Amtsantritt entgegen. Doch die damals erst 31jährige ließ sich davon nicht beeindrucken und überzeugte sowohl mit Fachkompetenz und Fachverstand als auch mit Natürlichkeit und Warmherzigkeit.

Geboren wurde Susanne Schmitt-Rimkus in Essen, aufgewachsen ist sie in Schleswig-Holstein. Bereits mit 13 Jahren hatte sie ihr erstes eigenes Pony und suchte schon damals die Herausforderung: Mit 15 Jahren bot sie in Eigenregie für Kinder in den Ferien einen Reitkurs an, dessen erfolgreicher Besuch von ihr mit einem selbst erstellten Zertifikat bescheinigt wurde.

Nach ihrem Studium der Diplom- Agrarwissenschaft, Schwerpunkt Tierzucht, sammelte Susanne Schmitt-Rimkus berufliche Erfahrungen im landwirtschaftlichen Bereich sowie im Bereich der Hengsthaltung und Vermarktung.
1993 kam sie schließlich nach Warendorf, wo sie Referentin in der Abteilung Zucht bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wurde und sich damit bereits in unmittelbarer Nähe ihrer zukünftigen Arbeitsstätte befand. Seit über 180 Jahren ist es Aufgabe des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts, qualitätsvolle und leistungsgeprüfte Hengste für die Landespferdezucht zur Verfügung zu stellen. Die seit 1968 in das Landgestüt integrierte Deutsche Reitschule stellt das Zentrum der Berufsreiterei dar und widmet sich beruflichen Ausbildungs-, Fortbildungs- und Prüfungsaufgaben.

Als die Position des Landstallmeisters bzw. der Landstallmeisterin im Warendorfer Landgestüt ausgeschrieben wurde, bekam sie die Stelle – wohl wissend, welch anspruchsvolle, aber auch chancenreiche Aufgabe damit vor ihr lag. Sogar das Fernsehen interessierte sich für Susanne Schmitt-Rimkus, und in einem Interview wurde ihr die provokante Frage gestellt, ob sie sich denn als „Quotenfrau“ fühle, worauf die zierliche Frau nur lächelte und selbstbewusst zur Antwort gab: „Ich habe zu allen in der Ausschreibung formulierten Anforderungen fundierte Kenntnisse vorzuweisen. Und deshalb bin ich es dann wohl auch geworden!“


Iris Blume