• Suche nach Orten

  • Suche nach Themen

  • Auswahl löschen
89 Ergebnisse
Seite 8 von 9

„Doch ich arbeite nicht gegen meine Überzeugung. Dann lehne ich ab.
Keinesfalls mache ich dem modernen Zeitgeschmack ein Zugeständnis.“1

Anita Blum-Paulmichl

1911 – 1981

Ahlen

Handwerk/Handarbeit
Kunst/Architektur

Anita Blum-Paulmichl
Foto: privat

In der Liste bekanntester Medailleure finden sich wenige weibliche Vornamen. Anita gehört dazu – Anita Blum.

Nach den Anfängen in der Kölner Werkschule führt der Weg der gebürtigen Düsseldorferin nach Berlin. Bildhauerarbeiten, bäuerliche Frauenfiguren aus Holz wie „Die Madonna mit der Distelblüte“ bringen ihr erste internationale Auszeichnungen ein (Silberne Medaille in Florenz). 1935 setzt sie ihre Studien an der Hochschule für bildende Künste in Berlin fort. Weitere Erfolge und Anerkennungen folgen, auch Erschöpfung, Zweifel, existenzielle Sorgen – jene Kehrseite, die sie bei ihren Medaillen später oft auslassen wird. 1940 endlich findet sie ihren künstlerischen Platz, besucht die Klasse für Medaillenkunst. Hier kann sie Bildhauerei, Grafik und ihre Vorliebe für das Erzählen von Geschichten verbinden. Auf kleinstem Raum, auf der Fläche einer Medaille, entwirft sie historische Ereignisse, Sturmfluten, Stadtbrände, auch Jahrmärkte.

1945 verschlagen die Nachkriegswirren die Familie nach Ahlen. Auch ihre ebenso künstlerisch begabte Zwillingsschwester Herma kommt mit. Die beiden Frauen richten ihre Ateliers ein: Herma, die Webmeisterin und Textilkünstlerin, an der Weststraße bei Paula Münstermann, Anita, die seit 1942 mit dem Bildhauer Robert Paulmichl verheiratet ist und einen kleinen Sohn hat, später im Wohnhaus schräg gegenüber. Der künstlerische Durchbruch erfolgt 1946 mit einem Portrait des Kardinals von Galen. Von nun an wird Anita Blum-Paulmichl „in die Reihe der wesentlichen deutschen Medailleure des 20. Jahrhunderts“ eingegliedert2. 1953, als ihr zweiter Sohn Constantin geboren wird, erhält sie die Bronzene Medaille in Madrid. Der Direktor des Landesmuseums in Münster, Peter Berghaus, wird ihr Freund und Förderer. Baudenkmäler, Rathäuser, Kirchen, Brücken, Städtebilder gehören zum Bildprogramm ihrer Architekturmedaillen; auch Regionales, Brauchtum und Privates, religiöse Motive und Anlassmedaillen finden sich im Werkregister, zumeist in Bronze, einseitig gestaltet. Ihre öffentlichen Auftraggeber sind so zahlreich wie ihre Beteiligung an Ausstellungen. Ein Blick in die Kataloge zeigt ihre große Schaffenskraft; die 60er und 70er Jahre sind ihre produktivsten.

Anita Blum-Paulmichl überzeugt immer wieder durch die besondere „Ausgewogenheit von Bild und Schrift und die Rücksicht auf das Spannungsfeld des Medaillenrundes“3. Ihre Werke finden sich in zahlreichen deutschen und internationalen Museen, so in Berlin, Den Haag, London, München, Münster, New York, Oslo, Kopenhagen, Paris, Petersburg, Stockholm  und Wien.


Christa Paschert-Engelke

1 Ingrid S. Weber, Anita Blum-Paulmichl, In: Geldgeschichtliche Nachrichten 1996 (31.Jahrgang), Frankfurt, S. 233
2 Ebenda,  S. 231
3 Peter Berghaus, Einführung, In: Anita Blum-Paulmichl, Ausstellungskatalog, Ahlen 1981

26.03.2018

Hidden Figures – das sind drei brillante afroamerikanische Mathematikerinnen, die am Mercury- und am Apollo-Programm der NASA maßgeblich beteiligt waren. Sie sind die unbekannten Heldinnen, während die meisten von uns die Namen von Astronauten kennen. Hier geht es also nicht um weiße Männer, sondern um schwarze Frauen. Diese flotte und humorvolle Filmbiographie nach dem gleichnamigen Sachbuch von Margot Lee Shetterly erzählt eine wahre Geschichte aus den 60er Jahren, deren Brisanz heute noch von Bedeutung ist. Denn eine amerikanische Filmproduktion, in der im wesentlichen Frauen, und dann auch noch schwarze Frauen im Mittelpunkt stehen, ist nicht nur in Hollywood auch heute noch ungewöhnlich.

Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 €
Kartenreservierung www.cinemahlen.de


Rückblick

2017 | Die göttliche Ordnung | Jahrhundertfrauen | Paula – Mein Leben soll ein Fest sein

2015 | Die Wolken von Sils Maria

2014 | Jackie | Violette | Das Mädchen Wadja

2013 | Paulette | Die Herzogin | Sturmhöhe | Hannah Arendt

2012 | Lourdes | Die eiserne Lady | Jane Eyre

2011 | Caramel | We want sex

2010 | Der Beginn einer Leidenschaft… | Ein russischer Sommer | Frida | Miss Potter


Jetzt neu!

Kultur(o)ur-Broschüre | 2. Auflage
„WortOrte in Ahlen – eine LiteRadTour durch Ahlen“
Herausgegeben von kulturelle e.V. in Kooperation mit der Initiative WortOrte | 28 Seiten farbig, ausklappbare Karte mit Routenführung | Schutzgebühr 1 € zzgl. Versandkosten
Broschüre als PDF
weitere Publikationen


„Es geht nicht, gibt es nicht…“

Susanne Schmitt-Rimkus

* 1965

Warendorf

Landwirtschaft/Natur

Abb.: Susanne Schmitt-Rimkus gratuliert dem Hengst „Weltruf“ zum 30. Geburtstag

Mit ihrem Leitspruch ist Susanne Schmitt-Rimkus wohl auch Gestütleiterin des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts und Direktorin der Deutschen Reitschule in Warendorf geworden. Ein Paukenschlag ging damals durch die deutsche Pferdewelt, als Susanne Schmitt-Rimkus am 1. Juni 1996 in dieses Amt eingeführt wurde. „Eine Frau, das hat es noch nie gegeben!“ – Eine Woge von Vorurteilen schlug Susanne Schmitt-Rimkus bei ihrem Amtsantritt entgegen. Doch die damals erst 31jährige ließ sich davon nicht beeindrucken und überzeugte sowohl mit Fachkompetenz und Fachverstand als auch mit Natürlichkeit und Warmherzigkeit.

Geboren wurde Susanne Schmitt-Rimkus in Essen, aufgewachsen ist sie in Schleswig-Holstein. Bereits mit 13 Jahren hatte sie ihr erstes eigenes Pony und suchte schon damals die Herausforderung: Mit 15 Jahren bot sie in Eigenregie für Kinder in den Ferien einen Reitkurs an, dessen erfolgreicher Besuch von ihr mit einem selbst erstellten Zertifikat bescheinigt wurde.

Nach ihrem Studium der Diplom- Agrarwissenschaft, Schwerpunkt Tierzucht, sammelte Susanne Schmitt-Rimkus berufliche Erfahrungen im landwirtschaftlichen Bereich sowie im Bereich der Hengsthaltung und Vermarktung.
1993 kam sie schließlich nach Warendorf, wo sie Referentin in der Abteilung Zucht bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wurde und sich damit bereits in unmittelbarer Nähe ihrer zukünftigen Arbeitsstätte befand. Seit über 180 Jahren ist es Aufgabe des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts, qualitätsvolle und leistungsgeprüfte Hengste für die Landespferdezucht zur Verfügung zu stellen. Die seit 1968 in das Landgestüt integrierte Deutsche Reitschule stellt das Zentrum der Berufsreiterei dar und widmet sich beruflichen Ausbildungs-, Fortbildungs- und Prüfungsaufgaben.

Als die Position des Landstallmeisters bzw. der Landstallmeisterin im Warendorfer Landgestüt ausgeschrieben wurde, bekam sie die Stelle – wohl wissend, welch anspruchsvolle, aber auch chancenreiche Aufgabe damit vor ihr lag. Sogar das Fernsehen interessierte sich für Susanne Schmitt-Rimkus, und in einem Interview wurde ihr die provokante Frage gestellt, ob sie sich denn als „Quotenfrau“ fühle, worauf die zierliche Frau nur lächelte und selbstbewusst zur Antwort gab: „Ich habe zu allen in der Ausschreibung formulierten Anforderungen fundierte Kenntnisse vorzuweisen. Und deshalb bin ich es dann wohl auch geworden!“


Iris Blume

14

Eine Gedenktafel zwischen dem Kunstmuseum und Rupperts Mühle erinnert an die in Ahlen geborene Dichterin Katharina Busch verheiratete Schücking, deren Elternhaus vermutlich in der Nähe der Alten Kirche St. Bartholomäus Richtung Westtor stand.
www.wortorte.de


13

Eine Gedenktafel an der Oststraße am Haus vor der Marienkirche (Fa. Dieler) erinnert an die Lehrerin und Ordensgründerin Schwester Immaculata geborene Elisabeth Tombrock. An dieser Stelle im Schatten der Marienkirche stand ihr Geburtshaus, damals Brauerei, Gastwirtschaft und Kolonialwarenladen.


12

Im Schäringer Feld hinter Vorhelm Richtung Beckum liegt der Bauernhof der Familie Wibbelt. Im abseits gelegenen idyllischen Garten neben der Kapelle erinnert eine Tafel an die dichtenden Geschwister Elisabeth Wibbelt und ihren bekannten Bruder, den plattdeutschen Heimatdichter Augustin, die hier ihre Kindheit und Jugend verbrachten und die sie umgebende Natur, das Dorf und die Landschaft als erste Quelle dichterischer Inspiration nutzten. Garten und Kapelle können jederzeit besichtigt werden.
www.wortorte.de


11

Das ehemalige Hospital St. Vinzenz an der Kampstraße in Ahlen, das ursprünglich von den Schwestern vom Orden des Hl. Franziskus geführt wurde, diente der Dichterin Luise Hensel für kurze Zeit als Zufluchtsort und Wohnstätte. Heute ist es ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Die dem Haus vorstehende St.Vincenz-Gesellschaft hat der Dichterin  im Erdgeschoss eine Hensel-Stube eingerichtet, die besichtigt werden kann. Vor dem Eingang an der Kampstraße erinnert eine Tafel an Luise Hensel.
www.wortorte.de


10

An das Süsternhus Maria Rosa an der Klosterstraße, das mit Unterstützung der Schwestern vom Gemeinsamen Leben des Klosters Blumental in Beckum 1467 aufgebaut wurde, erinnert nur noch eine kleine Tafel. Gegründet worden war es vor allem für die unverheirateten Frauen des gehobenen Bürgertums, die sich in christlicher Nächstenliebe um Kranke und Verlassene kümmerten, Siechenhäuser für Pestkranke und Hospitäler einrichteten. Die gesamte Klosteranlage mit großen Gärten und Wirtschaftsgebäuden, die sich bis zur Nordstraße streckte, wurde nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst, das Schwesternhaus 1816 abgerissen. Ein Pestkreuz aus dem Klosterbesitz befindet sich heute in der Marienkirche.


Seite 8 von 9